Freitag, 3. Oktober 2014

Logbuch von Alderon

Nachfolgend das Logbuch von Alderon - Navigator, Sterndeuter und Kundiger der arkanen Künste, Freibeuter unter der Flagge von Kapitän Addron Russale



Der Tag der Hochzeit:


Ein rauschendes Fest sollte es sein und sowohl die Bewohner der Insel als auch unsere Matrosen freuten sich für das glückliche Paar. Die Feier begann ausgelassen. Doch plötzlich kam eine aufgeregte Wache zur Braut, schließlich war sie ja die Fürstin der Insel. Schnell wurde klar, dass etwas nicht stimmte. Die Späher auf dem Turm hatten etwas bemerkt.
Eine Gruppe Sahuagin griff an. Diese Wasserwesen von denen unser Captain ein Amulett erbeutet hatte. Er trägt es gern, es ist aus einem äußerst seltenen und kostbaren Material. Trotz eingehender arkaner Untersuchung ist es jedoch ohne jedwede magische Aura. Ein reines Schmuckstück, äußerst wertvoll ohne Frage aber leider ohne jeglichen magischen Nutzen. Weitere Nachforschungen haben ergeben, dass es bei den Sahuagin wohl eine hohe Auszeichnung darstellt, nur die aller außergewöhnlichsten Taten werden so belohnt. Und wie es scheint ist es den Sahuagin daran gelegen es zurück zu bekommen.
Der neuerliche Angriff schien zumindest diesem Zweck zu dienen.
Wie auch immer, wir konnten diesen Angriff recht schnell abwehren. Dennoch hatte es uns die Aufmerksamkeit gekostet.
Ein mächtiges Schiff hatte sich in der Zwischenzeit unserer Bucht genähert und lag nun lauernd vor unserer Hafeneinfahrt.
Sie müssen schon eine Weile in der Nähe gewesen sein, denn sie waren äußerst schnell kampfbereit, hatten 2 Landungsboote parat mit denen eine erste Angriffswelle in den Hafen einzulaufen im Begriff war.
So bereiteten auch wir uns auf die Schlacht vor. Ich bezog Stellung auf dem Turm um von oben einen besseren Überblick zu haben und meine Magie möglichst effektiv einsetzen zu können. Captain Addron Russale und Percy begaben sich hinunter zum Steg um dort eine angemessene Begrüßung zu bereiten. Jemand muß die Wachen angewiesen haben die Ketten in der Hafeneinfahrt hochzuziehen. Immerhin haben wir nun etwas in der Mausefalle was nicht mehr weg kann, andererseits frage ich mich welches Kretin überhaupt jemanden eingelassen hat!!??
Nun ja, über effektive Verteidigungsstrategien müssen wir wohl noch mal ein ausgiebiges Gespräch führen.
Eines der Landungsboote hielt zunächst auf den Steg zu, als sich dort unsere Leute zeigten drehten sie etwas ab direkt auf den Strand vor dem Turm zu. Nach und nach konnte man deutlich erkennen, dass alle bis an die Zähne bewaffnet waren und es sich nicht um einen Höflichkeits- oder Handelsbesuch handelte.
Diese Option hielten wir zwar von Anfang an für unwahrscheinlich aber nachdem das geklärt war konnte man auch beginnen mit der Röstung bei lebendigem Leibe...
Ein Feuerball vermag doch die auch die kälteste Piratenseele zu erhitzen.
Der Kampf begann.
Die einfachen Piraten auf dem Landungsboot krepierten wie die Fliegen, die sich einer Kerze zu sehr näher, als meine Feuerbälle einschlugen. Plötzlich wurde auch eine Frau sichtbar, die vorher offenbar durch Magie verborgen gewesen war. Sie war in der arkanen Kunst bewandert und griff ihrerseits sofort an. Allerdings war sie auf unseren Empfang wohl nicht vorbereitet, denn nach wenigen Sekunden war auch sie am Ende. Keiner dieser unangemeldeten Gäste hat lebend das Ufer erreicht.
Das zweite Landungsboot hatte wohl den Auftrag unser Schiff zu kapern. Allerdings können wir einmal mehr äußerst stolz auf unsere Mannschaft sein, die sehr aufmerksam der Gefahr gewahr wurde und den Kaperversuch zu einem Schlachtfest machte...






Der Überfall war abgewehrt. Das geheimnisvolle Schiff draussen vor der Bucht hatte die Lage wohl ebenfalls genau beobachtet. Nahezu unmittelbar nach der Niederlage ihrer Leute im Hafen setzten sie Segel und nahmen zügig Fahrt auf. An eine Verfolgung war nicht zu denken, dafür der Vorsprung bei weitem zu groß.
Also trugen wir alles an Beute und Leichen zusammen was wir finden konnten. Dabei stellte sich heraus, dass diese Hexe, die sich und ihre Fähigkeiten so maßlos überschätzt hatte nicht nur interessante Dinge bei sich trug und einen aufreizenden Körperbau besaß, sondern diesen auch noch äußerst spannend verziert hatte. Eine Schatzkarte schien auf ihren Rücken tätowiert zu sein, dazu ein Gedicht:




From blue bight's embrace
Spy the grave lady's prize tooth
With the dawnflower's first kiss
Climb the captains's wayward orb
To claim old king's hoard


Hier eine Überetzungsidee:
Aus der blauen Bucht Umarmung
Schaue auf der der toten Lady's Grabes Sieges-Zahn/Zinken/Zacken
Mit dem ersten Kuss der Morgendämmerungsblume
Erklimme des Captain's missratenen Reichapfel
um des alten Königs Schatz für dich zu behaupten



Addron, unser Captain entschied sich die Hautstelle auszuschneiden. Dabei schnitt er sie in zwei Teile. Angeblich mit Absicht, aber ich glaube er war durch den geilen Arsch und die prallen Titten der gerade erst verschiedenen Hexe abgelenkt.

Wir nutzten den Rest des Tages um ein wenig weiter zu feiern und uns zu erholen. Die Entscheidung die Insel auf der „Skinmap“ zu suchen war schnell getroffen.

Es dauerte eine Weile bis wir das Geheimnis gelüftet hatten. Doch schließlich konnte ich durch Vergleiche mit unseren eigenen Karten die Insel auf der Haut der unglücklichen Hexe eindeutig zuordnen und einen Kurs berechnen.



Die Reise nach Mancatcher Cove:


Guter Stimmung liefen wir aus. Ein rauschendes Fest lag hinter uns, die Aussicht auf einen Schatz und reiche Beute vor uns. Wind und Wetter waren uns gewogen.
Das Gedicht konnten wir zwar übersetzen, jedoch wurde schnell klar, dass das Rätsel wohl erst im Anblick der Insel zu lösen sein würde.
Ich entschied mich mich wieder meinen Studien zu widmen und nutzte die Seetage um einige Versuche anzustellen und an Zauberformeln zu forschen.
Eines Nachts wurden wir aus der Ruhe gerissen als der Ausguck Alarm gab.  Eine seltsame Gruppe Vogelartiger Männer umschwärmte unser Schiff und griff an.
Kaum war der Kampf gerade entbrannt, da zogen sie sich jäh zurück. Die kurze Freude über den schnellen Sieg wich unmittelbar dem unbehaglichen Gefühl, dass etwas anderes, etwas weitaus Mächtigeres anwesend war.
Aus dem Gefühl wurde Gewissheit als eine ungewöhnlich anmutende Frau dem Meer entstieg. Nichts was ich bisher gesehen hatte glich ihr.
Sie verwandelte sich fast augenblicklich in eine Flammensphäre und überraschte uns damit brutal. Viele gingen zu Boden und die Furcht unserer Mannschaft war unübersehbar. Fliegend oder schwebend war sie kaum angreifbar.  Immer wieder stieß sie hinab und griff unbarmherzig an. Die einzige Gelegenheit ihr ein Schwert in die Brust zu rammen. Vermutlich in einem außergewöhnlichen Zusammenspiel von Mut und Glück konnten wir sie vernichten bevor sie erneut ihren entsetzlichen magischen Feuerregen über uns bringen konnte.
Jetzt wissen wir wie sich die armen Schweine gefühlt haben müssen, die ich nur wenige Tage zuvor in der Hafeneinfahrt zu Tode röstete.
Die Stimmung war deutlich gedrückt nach diesem Angriff. Die weitere Fahrt nach Mancatcher Cove verlief ruhig.



Der Schrecken von Mancatcher Cove:

Die Insel vom Rücken der Hexe lag friedlich in herrlich sonnigem Wetter vor uns und wir fanden die eingezeichnete Bucht, die ebenfalls einladend vor uns lag. Das Wasser blau und friedlich, die Insel in sattem Grün. Wir liefen also in die Bucht ein und ankerten.
Von innen betrachtet fielen uns gleich mehrere Dinge auf.
Zunächst einmal war dies der perfekte Hafen bei Sturm, geschützt durch hohe Felswände und eine dem Wind abgewandte Einfahrt. Damit auch nur schwer einsehbar, was ebenfalls das Gefühl von Sicherheit brachte.
Ausserdem konnte wir nun „aus der blauen Bucht Umarmung“ etwas sehen was vermutlich mit „der toten Lady’s Grabes Siegeszahn“ gemeint sein könnte.
Da zur weiteren Lösung der Sonnenaufgang nötig war, wurde Vorbereitung getroffen hier übernacht zu bleiben und entsprechend Aufgaben verteilt.

Wieder überraschend kamen einige Sahuagin, diesmal ritten sie auf Haien, und griffen uns an. Entweder dieses Meeresvolk ist  einfach unglaublich weit verbreitet und angriffslustig oder an diesem Amulett scheint mehr zu sein, als wir bislang wissen. Ich erinnere mich gerade nicht, aber wem haben wir das Ding eigentlich abgenommen? Einem ihrer Fürsten? Oder gar ihrem König?
Wer weiß was uns dieses Schmuckstück noch für Ärger bereitet.
Und wie finden uns diese Sahuagin eigentlich immer? Haben die unser Schiff markiert? Oder ist immer ein Späher in unserer Nähe? Wir sollten dem auf den Grund gehen und das ein für alle mal beenden!

In gewohnter Weise bekämpften wir diese zähen Wasserwesen als uns das Blut in den Adern gefror.
Panische Schreie einiger unserer Leute waren das erste Zeichen das etwas nicht stimmte.
Als ich mich umdrehte konnte ich sehen, dass etwas was wie Tentakel aussah einige Leute ergriffen hatte und hoch in die Luft hob. Ungläubig was ich da sah musste ich mich zunächst sammeln um festzustellen, dass es die Bäume der Insel selbst waren, die mit Wurzeln oder Ästen, die sie nach uns reckten einen nach dem anderen emporzogen und wieder fallen ließen oder schlicht im tiefen Dickicht verschwinden ließen.

Wir hatten die Insel gefunden, auch die Bucht. Wir hatten das rätselhafte Gedicht übersetzt, aber wir hatten keinen Gedanken an den Namen der Bucht verschwendet. Wie konnte ich so töricht sein, diese offene Warnung zu missachten?
Diese Bucht fängt einen jeden der es wagt der trügerischen Idylle Einladung anzunehmen.

Überstürzt holten wir den Anker ein und setzten Segel, langsam nahm unser schweres Schiff Fahrt auf.
Ein weiterer entsetzter Schrei, diesmal vom Steuermann. Ein Blick zu ihm und wir konnten ihn sehen wie er vergeblich versuchte dem Schiff eine Richtung aufzuzwingen. Das Steuer drehte ins Leere. Diese verfluchten Sahuagin müssen unser Ruder zerstört haben!



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